Samstag, 21. Mai 2011

Karrierepläne

Meine geplane Karriere als Blutspenderin kann ich seit gestern wohl an den Nagel hängen.

Freundin M. und ich wollten nämlich gestern dem einfachsten und ertragsreichsten aller Studenten-gelegenheits-jobs nachgehen: dem Blut spenden.
Freitags kann man von 14:00 bis 15:30 Uhr Blut spenden, also machten wir uns um kurz vor 14:00 Uhr auf den Weg und waren eine 3/4 Std später da. Etwas knapp und der Raum war prall gefüllt, wir hatten schon Angst dass wir nicht mehr dran kommen würden und den ganzen Weg umsonst zurück gelegt hätten. Nach langem Zettelausgefülle, Voruntersuchungen und Testblutabnahme kamen wir sogar gegen 15:10 Uhr dran.
Zuerst lief auch alles super. Die Liegen waren bequem, der Pieks tat nicht sonderlich weh und das Blut floß fröhlich. Kurz vor Ende wurde mir allerding ziemlich schlecht und müde. Ich sagte nichts, machte nur die Augen zu, doch plötzlich kamen alle verfügbaren Ärzte auf mich zugerannt, legten mir einen Karton unter die Füße und redeten auf mich ein. Ich wollte doch einfach nur schlafen!
Besonders entmutigend war, dass der Typ zwei Liegen weiter sofort aufstehen konnte, die Oma neben mir fröhlich mit allen schwatzte und die sexy Studentin neben mir (der es am Anfang sehr dreckig ging) ne Sonderbehandlung bekam weil sie alle kannte.
Nach einigen Bechern zuckerhaltiger Cola fühlte ich mich fit genug um aufzustehen, obwohl ich Kopfschmerzen bekam. Da es M. auch nicht soo super ging, setzten wir uns noch etwas in den Aufenthaltsraum. Zum Glück war der schon ziemlich leer, sodass uns nicht so viele Leute in unserem erbärmlichen Zustand sehen konnten. Kaum saß ich und trank meine gefühlte zehnte Cola, wurde mir ziemlich schlecht, ich bekam Schweißausbrüche, Kopfschmerzen und Rauschen in den Ohren. Die anderen Leute holten einen Arzt, der mich dann wieder zurück in den Raum und auf eine Liege beförderte. Eigentlich war schon Feierabend und alles aufgeräumt. Total lieb, dass der Arzt dann noch bei mir blieb, bis es mir wieder gut ging.
Danach machten wir und mit immer noch wackligen Beinen auf den Weg den Weg zurück aus dem Krankenhaus zu finden. Wir fanden ein Krankenhaus-Café, wo wir erstmal Baguette, Süßigkeiten und Eis verdrückten (normalerweise bekommt man umsonst was zu essen, doch das war alles schon weg). Als wir uns wieder einigermaßen gut fühlten, fragten wir uns einfach nach dem Weg nach draußen und zur Bushaltestelle durch, stiegen in den falschen Bus und kamen um 6 Uhr wieder zuhause an. Da ich so viel Cola getrunken hatte, konnte ich natürlich auch nicht sofort einschlafen, obwohl ich sooo müde war.

Ergebnis: 4 Stunden Zeit gebraucht, sich schon lange nicht mehr so schlecht gefühlt, aber um 28€ reicher!

Hoffentlich rufen die nicht noch an und sagen mir dass ich doch irgendeine schlimme Krankheit habe...

3 Kommentare:

Rosa Rood hat gesagt…

Oje...dabei wolltet ihr doch nur was Gutes tun ;O)....Ich persönlich bin auch nicht so der Spender meiner edlen roten Flüssigkeit,...aber schön, dass es Leute genug gibt, denen es anscheinend nichts ausmacht ;O)
Schönes Wochenende und erhol dich gut :O)
Groetjes,
Maren

Ann hat gesagt…

Das letzte Mal habe ich vor mehr als 11 Jahren Blut gespendet, und bin auch umgekippt... es stelllte sich dann kurze Zeit später raus, dass ich schwanger war;) LG Ann

Michi hat gesagt…

Kann auch nicht Blutspenden, habe Rollvenen und bekomme schon beim Arzt Attacken :)